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Jakobsmuschelkultur (Teil 3) – Umweltaspekte

Jakobsmuscheln und Umwelt

Wenn man sieht, wie viele tausend Kilo der Muscheln jeden Tag hier angelandet werden, so fragt man sich schon, wie erschöpflich diese Ressource sein mag. Die gesamte Fangmenge steigt von Jahr zu Jahr an. In einigen Ländern werden die Muscheln gezüchtet; im Ozéanopolis in Brest wurde gezeigt, dass Muschellarven wohl auch ausgesetzt werden. Vom langen Strand der Omaha-Beach, einem der Landungsstrände der Alliierten im zweiten Weltkrieg, kann man die Fischer sehen – wir zählen 38 Trawler die allein an diesem Tag den Sand dort durchpflügen.

„Dragger“ bezeichnet man die Grundfangeinrichungen, die den Boden durchpflügen

Natürlich gibt es bereits strenge Vorschriften, um die Ressource möglichst lange zu erhalten. Neben dem Schonmaß ist auch die Größe der Kutter beschränkt. Sie dürfen nicht länger als 16 m sein. Ferner darf die Crew nich aus mehr als sechs Fischern bestehen. Es gibt ein Schonmaß von 11 cm – die jüngeren Muscheln schlüpfen zwischen den Rechen hindurch, so die Idee.

Ein vielleicht noch größeres Problem stellt die Art des Fangs dar, bei der der gesamte Meeresboden 15cm tief durchgerecht wird. Evtl. vorhandener Bewuchs wird entfernt, andere Tiere in Mitleidenschaft gezogen. Der Fang, welcher bei Rückkunft präsentiert wird, beinhaltet außer den Muscheln auch ein paar Plattfische – Schollen, Seezungen und seltener auch einen Steinbutt.

Handelbarer Beifang der Jakobsmuschelfischeri

Handelbarer Beifang der Jakobsmuschelfischeri

Was hingegen an Beifang wieder über Bord geht, darüber wissen wir Landratten nichts. Bei den Regularien zu den Umweltaspekten handelt es sich immer um einen komplizierten Abwägungsprozess. Neben dem Ziel die Bestände und die Meeresvegetation zu schonen, müssen die Fischer ein Auskommen haben und nicht zuletzt sind es die Feinschmecker, die das Produkt nachfragen. In manchen der Edelrestaurants werden bereits getauchte Jakobsmuscheln angeboten. Diese Fangmethode mag zwar wesentlich umweltfreundlicher sein und sie wird auch das Gewissen der Gourmets beruhigen. Allerdings ist es so, dass auf diese Weise nur sehr wenige Muscheln gefangen werden können und der Genuss nur wenigen Menschen mit hohem Einkommen möglich ist.

… weiter mit Teil 4: Die Muschel selbst

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